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Wie sieht man vor der Kamera eigentlich gut aus? Journelles-Bloggerin und Fashion-TV-Moderatorin Jessie weiß Bescheid

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Als ich vor eineinhalb Wochen meinen Buchevent in Berlin hatte, bin ich noch das Wochenende in der Hauptstadt  geblieben, um Zeit mit meinen großartigen Freundinnen Marlene (die diese wunderbaren Bilder gemacht hat), Okka, Alexa (oben links im Bild) und der wunderbaren Melanie zu verbringen. Auf meinem Buchevent traf ich auch Fashionbloggerin Jessie (oben Mitte, frisch verlobt), die mit ihren 27 Jahren schon eine Mordskarriere auf die Beine gestellt hat und trotzdem herrlich entspannt und vor allem sehr lustig ist.

Jessie war Mitgründerin des sehr erfolgreichen Fashionblogs Les Mads und hat 2012 mit einem Senkrechtstart ihr eigenes Fashion- und Beauty-Blogazine Journelles eröffnet. Ich schau sehr gern bei ihr vorbei, kaufe sogar öfters Sachen, die sie empfiehlt, ihr Geschmack ist sensationell.

Da sie auch Moderatorin der Fashion-TV-Show “It’s Fashion” für Einsplus ist (gibt es hier auch online zu sehen), dachte ich, kann sie mir vielleicht noch ein paar Tipps geben für meinen TV-Besuch beim NDR diesen Donnerstag.

Meine Freundin Alexa, links im Bild, die gerade ihr Buch Hinter dem Blau, ihre sehr bewegende Familiengeschichte wundervoll aufgeschrieben, veröffentlicht hat, sagte, sie komme sofort mit zu dem Treffen, sie habe auch demnächst einen Auftritt im WDR und hätte ebenfalls keine Ahnung, was man da anzieht oder besser nicht.

Also trafen wir uns mit Jessie im Kauf dich glücklich-Café in Berlin Mitte zum Fashiontalk. Gegen unsere Angst, im TV wie Frauke L. von RTL auszusehen oder in Schweißflecken zu ertrinken oder als lustiger Einspieler bei TV Total zu enden, hat Jessie folgende Tipps. Die sich übrigens auch wunderbar für Familienfotos – und videos, erste Dates und andere aufregende Termine eignen:

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1.) Tragt im TV besser keine Pullover.  Es sei denn, es sind ganz, ganz dünne. Immer wenn ich Wollpullover anhatte, sah ich zehn Kilo dicker aus. Ich zieh am liebsten Blusen an, etwas längere, die beim Sitzen die Hüfte umspielen. Und noch einen Blazer oder eine Jacke drüber, das ist sehr vorteilhaft. Was man untenherum anhat, sieht man im Fernsehen ja meist genau so wenig wie im Restaurant beim ersten Date. Also ob man die Schuhe in der letzten Sekunde zum Outfit noch abstimmt, ist eigentlich egal. Hauptsache man hat ein gutes Oberteil an.

2.) Ich werde sehr oft für Journelles fotografiert, kenne mittlerweile meine Schokoladenseite und frag dann immer, ob ich bitte so sitzen kann, dass man die sieht. Dann versuche ich sehr gerade zu sitzen, da muss man sich aktiv dran erinnern und trotzdem muss man irgendwie locker aussehen. Dabei hilft es, ein bisschen mit den Händen zu sprechen. Das sieht einfach natürlicher aus, als wenn man stocksteif dasitzt. Und nicht versuchen, sich zu verstellen, ist auch wichtig. Du bist ja wer du bist und deshalb wurdest du eingeladen.

3.) Meistens bekommt man bei solchen Auftritten ja eine Maske. Ich sag immer, ich möchte nicht zu viel Make-Up, nur eine schöne Foundation, Lidstrich, Punkt. Am besten nimmt man seinen Lieblingslippenstift mit. Und Blotting Paper, mit dem man ein zu dolles Make-Up oder auch Schweiß wieder ein bisschen wegmachen kann.

Die Haare sind das Wichtigste im Fernsehen! Damit sie nicht überall seltsam abstehen, am besten offen tragen und glätten lassen. Beim SWR wollte ich letztens Beach Waves, das kannten die beim öffentlich Rechtlichen nicht. Da haben sie den Lockenstab ausgepackt, das ging natürlich gar nicht, ich sah innerhalb von Sekunden aus wie Frauke L. von RTL. Also keine Trendfrisuren im TV oder für Fotoaufnahmen ausprobieren, lieber sich so stylen, wie man es immer am liebsten hat. Am besten ist, ihr zeigt ein Foto, auf dem euch eure Haare am besten gefallen und dann können sie es genau so machen!

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4.) Wer vor Nervosität schnell schwitzt, kann sich zum Beispiel Pads unter die Arme machen. Die gibt es in der Drogerie zu kaufen. Ich hatte mal eine Bluse an, die blöder Weise aus Polyester war, also in der man sehr schnell schwitzt, da hab ich mir dann wie blöd Toilettenpapier unter die Arme gesteckt. In der Apotheke gibt es auch Talkonpuder, der das aufsaugt.

5.) Ich würde empfehlen, sich für TV-Auftritte oder erste Dates nicht extra etwas Neues zu kaufen. Am besten ziehst man etwas an, dass man schon länger hat, in dem man sich wohl fühlst. Dann ist es so, als würdest du einfach zu einer Freundin auf die Couch gehen, statt auf die in einem TV-Studio oder die vom ersten Date. Was nicht heißt, dass man beim ersten Date gleich auf die Couch gehen sollte. Ach, ihr wisst schon, was ich meine!

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6.) Als Schmuck nichts nehmen, das klimpert. Und: Hochgeschlossene Kleidung lässt einen verkürzt wirken, vorteilhafter ist leichter Ausschnitt, so das man immer noch ein bisschen Haut sieht. Falls die Möglichkeit besteht, sollte man sich vor der Sendung in den Monitor gucken, wie die Haare und Anziehsachen sitzen.  Bei Fotoshootings den Fotografen ein Testfoto machen lassen, gemeinsam drauf gucken und sich beraten.

7.) Das allerschlimmste Aufregungstechnisch war bei mir der Auftritt bei TV Total vor zwei Jahren, als ich mein Buch herausgebracht habe. Da hatte ich nur Angst vor der Treppe. Und, dass ich einen reingewürgt bekomme. Ich war so aufgeregt, dass ich gar nicht wusste, was ich gefragt werde.  Da hilft nur so zu sein, wie man ist. Wenn man dann auch noch versucht, jemand anderes zu sein, die allertollste Version von sich selbst, geht alles schief. Man denkt halt im wahren Leben, man sei schlagfertig und muss dann feststellen: bin ich doch nicht. Zumindest nicht im TV.  Das ist Erfahrung und Übung. Merk ich jetzt schon, das es immer einfacher wird. Aber am Anfang ist das die Hölle. Alle sagen immer zu mir: bewahr dir diese Unverblümtheit, weil das unterscheidet uns von den perfekt ausgebildeten oder sehr erfahrenen Menschen im Fernsehen.

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8.) Ich war mal in einer TV-Sendung, da rief mein Vater anschließend an und sagte: „Haste super gemacht, wie eine Politikerin! Hast ganz viel geredet, aber nichts gesagt!“ Das ist der Trick, wenn man eine Frage eigentlich nicht beantworten möchte! Einfach drum herum reden, möglichst eloquent, Hauptsache an der Frage vorbei.

9.) Mir gibt es immer Sicherheit, wenn ich mir für solche Termine die Nägel schick mache. Dann muss ich mir über die schon mal keine Gedanken mehr machen. Und sehr, sehr wichtig ist der Lippenstift-Test. Lippenstift an den Zähnen ist die Hölle. Bevor man das Haus verlässt, einfach Finger in den Mund stecken, mit den Lippen umschließen und abziehen.

10.) Und das allerwichtigste zum Schluss: Aufregung ist sympathisch. Also seid einfach aufgeregt, ihr selbst und alles wird gut!

Steffi ist am 16. Mai 2013 um 16 Uhr in der NDR-Sendung “Mein Nachmittag” zu Gast. Alexa am  12. Juli in der WDR-Sendung „Kölner Treff“ und Jessie am 6. Juni bei Jan Böhmermann auf Einsplus.

Jessie trägt ein Kleid von Isabel Marant, Alexas Bluse ist von Bluse Ba&sh, Jeans Current Elliott, Steffis Jeans von Closed, das Oberteil von Zara, genau so wie die Schuhe in der selben Farbe. Die Sonnenbrillen sind von oben nach unten von: Ray Ben, LeSpecs und Tod’s.

Herzlichen Dank für die tollen Tipps, liebe Jessie!


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